- 28.06.1966 in Roßlau (Sachsen-Anhalt) geboren
- in Dessau (Anhalt) aufgewachsen
- seit 1984 in Northeim
- seit 1989 mit der Northeimer Lehrerin Claudia Seidel verheiratet
- drei Kinder: Lukas (16), Lea (13), Levin (10)
- Allgemeinarzt und Dozent an der Universität Göttingen

Aufgewachsen in einem anderen Gesellschaftssystem habe ich als Kind und Jugendlicher erleben müssen, wie unsere Familie von Nachbarn bespitzelt wurde, undemokratische Wahlen stattfanden, Angst das Schauen von 'Westfernsehprogrammen' begleitete und vieles mehr. Diese Erfahrungen führten meine Familie - als ich vierzehn Jahre alt war - dazu, einen Antrag auf Ausreise aus der DDR zu stellen. Während der dreijährigen Wartezeit litten nicht nur wir, sondern auch meine Freunde und die meiner Eltern unter Gängelungen.

Als ich mit siebzehn Jahren nach Northeim kam (meine Großmutter wohnte hier), war ich zunächst überwältigt. Insbesondere mein optischer Eindruck von der ungekannten 'Buntheit' und der Stadt mit ihren gepflegten Häuserzeilen sind mir bis heute gut erinnerlich. Auf der anderen Seite fühlte ich mich anfangs sehr einsam, denn Freunde und die vertraute 'Umwelt' hatte ich zurücklassen müssen und an ein Wiedersehen war lange Zeit nicht zu denken.

Ein guter Bekannter meiner Großmutter, ein achtzigjähriger, sehr belesener Mann, wurde zu meinem großväterlichen Freund und Gesprächspartner. Er förderte meine Liebe zum Philosophieren und politischen Diskurs und riet mir, als ich mein Abitur am Corvinianum gemacht hatte, zum Studieren. Da ich mich nicht zwischen Medizin (ich hatte als Jugendlicher nach dem Besuch der zehnjährigen Oberschule (POS) ein diakonisches Jahr im Krankenhaus absolviert, weil ich kein Abitur machen durfte) und Philosophie entscheiden konnte, gab er mir den Hinweis, dass man Philosophie gut als Liebhaberei weiter betreiben könne, Arzt zu sein aber kein Hobby sein kann. So studierte ich Humanmedizin (und einige Semester Politikwissenschaft) an der Georg August Universität in Göttingen.

Bereits während des Studiums heiratete ich meine Frau und unser erstes Kind wurde geboren. Als sich dann bei meinem ältesten Sohn - im Alter von drei Jahren - herausstellte, dass er eine unheilbare Stoffwechselerkrankung hatte und schwer körperbehindert sein würde, erlebte ich erstmals in meinem Leben, dass es 'Probleme' gibt, die man weder mit Intelligenz, Muskelkraft oder Geld beseitigen kann. Eine der Erkenntnisse, die ich in dieser schwierigen Zeit erlangt habe, ist, sich für die Dinge im Leben zu engagieren, die man ändern kann, und das brachte mich zur Kommunalpolitik. 1996 wurde ich zum ersten Mal in den Rat der Stadt Northeim gewählt und engagiere mich seitdem für die Belange der Northeimerinnen und Northeimer.

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